Pressespiegel
Begegnung mit dem Transzendenten
“Begegnung mit dem Transzendenten – Porträt der in Esslingen lebenden Keramikerin Gaby Pühmeyer” – Keramikmagazin “Neue Keramik” Ausgabe 05/2018
In selbstbewusster Haltung, mit leichtem Lächeln auf den Lippen und einem Fisch unter dem Arm: so steht sie da, die „Seelenfischerin“ (2014). Der klare direkte Blick ihrer Augen leuchtet in der Farbe ihres sportlichen Dress`: Türkis-Blau. Dies ist, neben Blau und Weiß die häufigste Farbe im Werk Gaby Pühmeyers. Für die Keramikerin ist Blau mit all seinen Schattierungen die Farbe des Himmels, der Unendlichkeit und Weite. Pühmeyer selbst hat dies einmal wie folgt formuliert: „Solange es Menschen gibt, erleben sie sich und ihre Welt als überwölbt vom Blau des Himmels, der eindrucksvollen Wirkung der Erdatmosphäre auf unser Auge, die das Schwarz des Kosmos bricht und auflichtet und zugleich die Sonnenstrahlung so weit abschirmt, dass uns das ultraviolette Licht nicht schaden kann. Solange Menschen sind, nehmen sie sich auf ihrer Erde wahr als vom Blau umfangen … Die Begegnung mit dem Blau des Himmels in seiner Unverfügbarkeit und seiner dennoch alles bergenden und überspannenden Unendlichkeit wird zur Begegnung mit dem Transzendenten.“*
In der 2014 geschaffenen Plastik „Seelenfischerin“ werden zahlreiche Aspekte erkennbar, die das Werk der in Esslingen wohnenden Keramikerin in seiner Besonderheit auszeichnen. Die meist weiblichen Gestalten werden aus grob schamottiertem Ton in Plattentechnik aufgebaut.
With self-confident body language, a quiet smile on her lips and a fish under her arm: that is how she stands there, the „Seelenfischerin“ („Soul Fisher“), 2014. The clear, direct look in her eyes beams in the colour of her sporty outfit – turquoise blue. Besides blue and white, this is the most frequent colour in the work of Gaby Pühmeyer. For her, blue in all its shades is the colour of the sky, of infinity and expanse. Pühmeyer once phrased it thus: „As long as there have been humans, they have experienced their world as overarched by the blue of the sky, the impressive effect of the Earth’s atmosphere on our eyes, breaking up and illuminating the black of the cosmos and at the same time screening the Sun’s rays to the extent that the ultraviolet light cannot harm us. As long as humans exist, they perceive themselves on the Earth as enveloped in blue … The encounter with the blue of the sky in its unavailability and its all-embracing and overarching infinity becomes and encounter with the transcendent.“
In her 2014 sculpture, „Seelenfischerin“, a number of aspects become apparent that are distinguishing features of this ceramist’s work. The figures – mainly female – are slab-built from coarsely grogged clay. For Pühmeyer, clay is the most suitable material as it can be three-dimensionally shaped in various different ways.
(Prof.Roswitha Bader)

“Ich möchte ein Zeichen setzen”
Eine wunderschöne, junge Frau mit einem kleinen Vogel auf der Schulter. Eine weitere, ebenso schön und einzigartig wie die erste, mit kleinen Eidechsen auf ihrem Kopf und am Hals. Ein junges Mädchen, aus dessen Kopf ein Hirschgeweih wächst. Das sind handgefertigte Skulpturen der Esslinger Künstlerin Gaby Pühmeyer.
Die Skulpteurin bezieht sich auf ihre eigene Sprache, der Fusion zwischen Tier und Mensch. Der Mensch habe den Bezug zur Natur verloren, Tiere müssten häufig in einem nicht mehr intakten Ökosystem leben. „Das wird schon lange thematisiert“, sagt die Künstlerin, „Ich greife es einfach wieder auf.“ Selber hat Gaby Pühmeyer einen kleinen Hund. Die Beziehung, die Höhen und Tiefen, gerade nach dem Tod eines Haustieres, verarbeitet sie ebenfalls in ihrer Arbeit. „Dieser enge Kontakt mit einem Tier lehrt mich unglaublich viel.“
Mitte der Neunziger begann die Esslingerin sich vermehrt mit der Thematik Tier und Mensch zu beschäftigen. Auslöser für ihre Tätigkeit war ihr Studium an der freien Kunstakademie in Nürtingen. „Studiert haben das damals fast nur Frauen, und das auch nur wenige. Das bildhauerische Arbeiten mit Ton hatte längere Zeit ein Tief, kommt aber wieder zurück.“ Auch Jüngere seien immer mehr interessiert. Das merke Pühmeyer an den regelmäßigen Anfragen für ein Praktikum. „Das kann ich nur leider nicht anbieten. Wir Künstler arbeiten ja nicht zu geregelten Zeiten. Da wird ein Praktikum schwierig.“
Während der Arbeit an einer Skulptur vergisst die Künstlerin gerne mal die Zeit. „Ich kann die Frage, wie lange ich an einem Objekt arbeite, nie genau beantworten.“ Der Prozess fordere Konzentration und Fingerspitzengefühl. Einzig und allein das Material, der Ton, mit dem sie arbeitet, zwingt sie Pausen zu machen. „Das Objekt muss, vor allem ab einer bestimmten Größe, zwischendurch etwas trocknen. Ansonsten bricht die Skulptur zusammen.“ Während des Arbeitens lässt sich Gaby Pühmeyer sehr gerne von ihrer Inspiration leiten. Sie habe vorher meist schon ein Konzept, aber „währenddessen kann es auch in eine ganz andere Richtung gehen.“
Am 14. Juli eröffnete Pühmeyer mit Maler Simon Odischo eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Filderstadt. Zu sehen sind die Kunstwerke der beiden noch bis zum 11. August. Auf solche Ereignisse arbeitet die Esslinger Skulpteurin stets sehr lange und intensiv hin. „Sobald die Ausstellungsobjekte und alles andere um die Ausstellung herum stimmen und abgeschlossen sind, brauche ich eine kleine Kreativ- und Ruhepause.“ Nur so könne wieder etwas Neues entstehen.
Sie gestaltet auch Tierurnen
Zu den Spezialitäten von Gaby Pühmeyer gehören unter anderem Tierurnen. Diese Unikate fertigt sie mit viel Liebe und Hingabe an. „Anfangs wurde ich etwas schräg dafür angeschaut. Heute möchten immer mehr Menschen ihr geliebtes Haustier angemessen bestatten.“ Auf Anfrage werden die Urnen mit echtem Gold beschriftet. Die Farbe wird im Ofen auf die Glasur gebrannt und verewigt.
Für die Tierurnen, aber auch für ihre Skulpturen wendet Pühmeyer am liebsten die sogenannte Raku-Technik an. Diese stammt aus Japan und zeichnet sich durch ihre besonderen Risse aus. Bei tausend Grad werden die Objekte im Ofen gebrannt. Gaby Pühmeyer entnimmt sie anschließend mit einer Zange. Durch diesen Temperaturschock entsteht ein einzigartiges Craquelé-Muster. Das Objekt legt Pühmeyer dann in einen mit Sägemehl gefüllten Eimer. Das Sägemehl entzündet sich und färbt die Risse schwarz. „Ich bezeichne das als einen schnellen Alterungsprozess“, erklärt die Künstlerin. „Das Spannende ist, ich weiß vorher nie, wie es aussehen wird. Es ist ein Zusammenspiel der Elemente Luft, Feuer, Erde und Wasser. Das Ergebnis ist Zufall.“ Mit ihrer Kunst äußert Gaby Pühmeyer den Wunsch mehr Respekt vor Tieren und vor der Natur zu entwickeln. „Mit meinen Skulpturen möchte ich ein Zeichen setzen.“
Artikel aus der Esslinger Zeitung vom 10./11.08.2019
Beim Brennen mischt die Natur mit
“Im Atelier „Terra Cara“, was übersetzt wertvolle Erde bedeutet, taucht der Besucher in eine mythische Welt voller Symbolik ein. Die Objekte aus Ton geformt – Gefäße, Schmuck oder Skulpturen – erstrahlen überwiegend in den Schattierungen der Himmelsfarben Blau, Türkis sowie Weiß. Überall tummeln sich Fische, sei es als Einzelfigur oder Teil einer Keramik. Gaby Pühmeyer will mit ihren Arbeiten den Kreislauf des Lebens einfangen.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich die 63-Jährige mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Tier und bedient sich dabei jahrtausendealter Sinnbilder. „Die Botschaft kommt aus der Seele, Traumsequenzen gleich“, meint die Künstlerin, die schon als Kind Fantasiegestalten gemalt hatte. Welche Botschaft, wolle sie jedoch offen lassen. Ungewiss ist auch das Ergebnis nach dem Brennen und anschließenden Räuchern, denn Pühmeyer arbeitet unter anderem mit einer alten, japanischen Technik, dem Raku. Da habe die Natur nämlich noch ein Wörtchen mitzureden.
Die Mutter von drei Kindern hatte erst spät ihre Berufung zur Künstlerin gefunden und von 1996 bis 1998 in Nürtingen an der Fachhochschule für Kunsttherapie und anschließend an der Freien Kunstakademie studiert. Ton könne man wie kein anderes Material auf vielfältige Weise plastisch formen, erzählt Pühmeyer begeistert. Vor allem wenn man ihn zunächst in Platten auswalzt. Außerdem verwende sie schamottierten Ton, dem bereits körniger, gebrannter Ton zugesetzt sei. Damit erhalte die Oberfläche eine lebendige Struktur. Zu dick dürfen die Objekte jedoch nicht sein, da sie sonst im Ofen bersten. Daher sind die Skulpturen innen hohl.
Zwei Tage lang dauert nach herkömmlicher Weise das Brennen von Keramik. Diese muss zunächst ganz durchgetrocknet sein, dann wird der Ofen langsam auf 1000 bis 1100 Grad hochgefahren und anschließend wieder heruntergefahren. Das gebrannte Gut wird erst entnommen, wenn es vollständig abgekühlt ist. Anders läuft es bei der Raku-Technik: Wenn die Keramik orangefarben glüht und die Glasur wie Honig aussieht, holt Pühmeyer sie in einem Schutzanzug wie ein Stahlarbeiter am Hochofen mit einer Zange heraus und steckt sie in einem mit Holzspänen gefüllten Eimer mit Deckel. „Klack, Klack“, mache es, wenn die Glasur aufgrund des Temperaturabfalls zunächst reiße, beschreibt die Expertin. Die immer noch glühend heißen Objekte entzünden dann ein Feuer im geschlossenen Eimer und der Rauch dringt in die zuvor entstandenen Ritzen. An diesem sogenannten Krakelee-Muster erkennt man die Raku-Keramik …”
https://objekte-aus-ton.de

Text: Försterling / Fotos: Bulgrin/Pühmeyer
„Stadt im Fluss“ verzaubert die Kulturgenießer
Zeitungsartikel aus der Esslinger Zeitung vom 24.09.2012
“Gila Hirth und Gaby Pühmeyer zeigten im Wintergarten der Villa Merkel je 365 kleine Tonskulpturen – an jedem Tag des Jahres war eine davon entsanden.”

Foto: Esslinger Zeitung/Bulgrin
Skulpturen aus gebrannter Erde
Gila Hirth und Gaby Pühmeyer schaffen Kunst- und Gebrauchskeramik im Atelier Terra Cara
Zeitungsartikel aus der Esslinger Zeitung vom 17.08.2011
»Skulpturen aus gebrannter Erde« – Link zum Artikel
(17.08.2011 Essliger Zeitung)
“Mondgöttinen bezaubern”
»Teracotta 2006«:
Gleich sechs Künstler zeigen im Forum Creativ in Haigerloch interessante Werke. Diese haben gemeinsam, dass sie aus Keramik sind, aber die Formen, Figuren und Glasuren sind total unterschiedlich, so dass von Kunstwerk zu Kunstwerk eine neue Spannung entsteht.
Zeitungsartikel Schwarzwälder Bote 2006
Tonkünstlerin Gaby Pühmeyer und ihre Collies
Kunst und Collies
Artikel aus der Collie Revue vom 01.12.2005

Collierevue, Seite 2 – Tonkünstlerin Gaby Pühmeyer und ihre Collies
Collierevue, Seite 3 – Tonkünstlerin Gaby Pühmeyer und ihre Collies
Formen des Himmels
Zeitungsartikel aus der Esslinger Zeitung vom 09.07.2005
Farben des Himmels
Gaby Pühmeyer stellt bei Mergenthaler ihre Keramikarbeiten aus
Zeitungsartikel aus der Esslinger Zeitung vom 19.06.2004
Fledermäuse und der Kreislauf des Lebens
Lahrensmühle bietet über Pfingsten ein kleines, aber feines Kulturprogramm samt Ausstellung
Zeitungsartikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 10.06.2003
Mythische Figuren, Fledermäuse und »Nachtgeschenke«
Zeitungsartikel aus der Leonberger Zeitung vom 10.06.2003
Siehe auch die Veranstaltungen im Rückblick der Lahrensmühle.